März 12, 2024

Eine neue Formel für finanziellen Erfolg

Mike Michalowicz ist eine bekannte Persönlichkeit in der Welt des Unternehmertums und der Finanzwelt. Als Autor und Gründer von “Profit First®️”, machte er sich einen Namen, indem er innovative Konzepte entwickelt hat, um Unternehmern zu helfen, ihre finanzielle Gesundheit zu verbessern. 

Doch wie kam Mike zu dieser revolutionären Methode? 

In diesem Artikel erzählt Mike seine persönliche Geschichte, wie er zu „Profit First®️“ kam und welche Auswirkungen es auf sein eigenes Leben und das vieler anderer hatte.

Es gibt eine Formel, eine einfache Gleichung, die uns gelehrt wird, um Profit zu erzielen und Wohlstand aufzubauen. Diese Gleichung lautet: Umsatz minus Ausgaben gleich Gewinn.

Klingt logisch, nicht wahr?

Viele von uns leben nach dieser Regel, ich selbst eingeschlossen. Ich habe einige Multimillionen-Dollar-Firmen aufgebaut, indem ich dieser Formel folgte. Verkaufen, investieren, expandieren – und dann das Unternehmen verkaufen, um meinen Reichtum zu steigern. So lief es, bis zu dem Tag, an dem alles zusammenbrach.

Der Valentinstag 2008 war ein Tag, den ich nie vergessen werde. Als ich nach Hause kam, musste ich meiner Familie gestehen, dass ich alles verloren hatte. Jeden Cent. Ein Moment der Demütigung und Scham, der mein Leben für immer verändern sollte.

Ich hatte mein Vermögen für scheinbar lohnende Investitionen und luxuriöse Annehmlichkeiten verschwendet. Und in diesem tiefsten Tiefpunkt meines Lebens wurde mir klar, dass die herkömmliche Formel für finanziellen Erfolg fehlerhaft ist. Sie ignoriert das menschliche Verhalten, unsere natürliche Neigung, Ressourcen zu verbrauchen, wenn sie verfügbar sind.

Wenn du jemals eine ähnliche Erfahrung wie ich durchgemacht hast, dann kennst du das, was ich als „funktionelle Depression“ bezeichne. Es war eine Zeit, in der ich zwar weiterarbeiten konnte, aber es fiel mir unglaublich schwer. Ich zog mich aus meinem sozialen Umfeld zurück, traf mich selten mit Freunden, verbrachte Stunden vor dem Fernseher und genehmigte mir vielleicht mehr Bier als nötig.

An einem besonders tristen Tag saß ich vor dem Fernseher und sah ausgerechnet einen Werbespot mit Suzanne Somers und ihren Oberschenkel-Mastern. Es war ein Moment der Selbsterkenntnis: Was tat ich da eigentlich? In diesem Moment beschloss ich, den Kanal zu wechseln.

Dort sah ich einen Fitnessexperten, der eine interessante Perspektive aufzeigte. Er erklärte, dass viele der Bauchmuskeltrainer, die einen alle fünf Sekunden mit einem Stromschlag zu quälen scheinen, zwar grundsätzlich funktionieren könnten, aber sie verlangten von uns, unser Verhalten zu ändern. Und Verhaltensänderungen sind bekanntlich schwer. Doch er präsentierte auch eine einfache Lösung: Wir arbeiten mit unserem natürlichen Verhalten.

Es gibt ein Prinzip, das nennt man das Parkinsonsche Gesetz. Dies hat aber nichts mit der Parkinsonschen Krankheit zu tun. Das Parkinsonsche Gesetz besagt, dass wir alles verbrauchen, wenn uns eine Ressource zur Verfügung gestellt wird. Wenn wir vier Stunden Zeit haben, um ein Projekt zu erledigen, schaffen wir es auf wundersame Weise auch in vier Stunden. Wenn man aber vier Tage oder vier Wochen zur Verfügung hat, wird es vier Tage oder vier Wochen dauern. Das ist die Kraft des Parkinsonschen Gesetzes. 

Und obwohl die alte Finanz-Formel sehr logisch ist, berücksichtigt sie dieses nicht. 

Ein weiteres Beispiel hierfür sind kleinere Teller. Die durchschnittliche Tellergröße in Amerika hat sich im Vergleich zum Jahr 1700 mehr als verdoppelt. George Washington war schlank, aber nicht, weil er so hart trainierte, sondern weil sie kleinere Teller hatten. Die sich dann im Laufe der Zeit vergrößerten.

Unser natürliches Verhalten besteht darin, alles auf dem Teller zu essen – egal wie groß er ist. Diese Analogie lässt sich auf unsere finanzielle Situation übertragen: Wir neigen dazu, alles zu konsumieren, was auf unserem Konto ist, ganz gleich, wie viel es ist. Das ist ein Muster, dem viele von uns folgen, oft ohne es zu bemerken.

Aber was wäre, wenn ich dir heute eine neue Herangehensweise vorstellen würde? Ich nenne sie die „Profit-First®️“-Formel. Mathematisch betrachtet mag sie dasselbe sein wie die herkömmliche Methode, aber in Bezug auf menschliches Verhalten ist sie revolutionär anders.

Stell dir vor: Jedes Mal, wenn du einen Verkauf tätigst und das Geld auf deinem Bankkonto landet, ziehst du zuerst deinen Gewinn ab und legst ihn beiseite. Was würde passieren? Deine verfügbaren Mittel für Ausgaben würden sich verkleinern, und plötzlich müsstest du innovativ werden. 

Du würdest dich auf deine unternehmerischen Fähigkeiten besinnen und Wege finden, Dinge mit geringeren Ausgaben zu erledigen, weil der Gewinn bereits gesichert ist. Dies ist das Konzept des „kleineren Tellers“, das sich auf unsere Finanzen auswirkt.

Ich habe dieses Prinzip vor fünf Jahren in meinem eigenen Unternehmen angewandt, und die Ergebnisse waren erstaunlich. Heute bin ich ein Wirtschaftsautor. Es heißt oft, dass man als Wirtschaftsautor kein Geld verdienen kann. Aber ich freue mich, dir mitzuteilen, dass das letzte Jahr mein profitabelstes war, unabhängig von meinen anderen Unternehmungen. Der Grund? Ich habe kleinere Teller benutzt.

Wenn die Logik so einfach ist – weniger ausgeben, als du einnimmst -, warum folgen dann nicht alle diesem Prinzip? 

Es ist okay, wenn du es bisher nicht getan hast. Aber ich möchte betonen: Wir müssen unser Verhalten ändern. 

Ab heute sollte dein Gewinn an erster Stelle stehen. Immer.

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Benita Königbauer


Ich bin Benita Königbauer, Profit First Professionals-Ausbilderin, zertifizierte Fix-This-Next-Beraterin, Finanz-Coach, Wirtschaftsmediatorin und Steuerberaterin aus München und ich finde: das Unternehmerleben darf auch leicht sein! Falls Du Dich also schon mal gefragt hast, warum manche Unternehmer offenbar einfach mühelos erfolgreich sind und andere scheinbar immer 'von-der-Hand-in-den-Mund" leben, weißt Du schon, wo ich mich am liebsten tummele :)


Außerdem bin ich Übersetzerin für "Bürokratisch - Deutsch", "Umständlich - Deutsch" und "Peinlich - Deutsch" im Bereich Finanzen und Erfolg. Ich schreibe und spreche also über Themen, um die wir gerne einen Bogen machen und deshalb dann eben oft auf der Stelle treten.

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